Feedback ist ein wirksames Instrument für Entwicklung – wenn es gut gemacht ist. Im EPA-basierten Training, bei dem Lernende reale klinische Aufgaben übernehmen, ist Feedback besonders entscheidend. Denn hier geht es nicht nur um Leistung, sondern um Vertrauen.
EPAs (Entrustable Professional Activities) fassen wichtige Kompetenzen in konkrete, beobachtbare Aufgaben zusammen – z. B. eine Visite leiten oder Patient*innen entlassen. Statt isolierter Fähigkeiten stehen berufliche Verantwortung und Reife im Fokus. Feedback wird dabei zum Schlüssel: Vertrauen entsteht nicht durch Noten, sondern durch kontinuierliche, unterstützende Rückmeldung.
Feedback heißt: Entwicklung, nicht Bewertung
Im klinischen Alltag findet Feedback idealerweise laufend statt – kurze Hinweise nach Patientenkontakt, Reflexionen nach Schichten oder Tagesabschlüsse. Solches Feedback hilft Lernenden:
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den eigenen Leistungsstand besser einzuschätzen,
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Stärken zu erkennen,
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gezielt an Schwächen zu arbeiten.
Die wichtigste Botschaft dabei: Perfektion ist nicht das Ziel – Lernen schon.
Warum Feedback die Lernkultur prägt
Feedback wirkt nicht nur auf die fachliche Entwicklung – es beeinflusst auch, wie sich Lernende fühlen:
Fühlen sie sich sicher, Fragen zu stellen? Dürfen sie Fehler machen? Werden sie ernst genommen?
Dabei kommt es auf Ton und Inhalt an. Kurze, konkrete Rückmeldungen wie
„Sie haben das Gespräch sehr empathisch geführt“
fördern Selbstvertrauen. Vages oder ausschließlich kritisches Feedback dagegen kann demotivieren.
Gutes Feedback ist:
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regelmäßig,
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konkret und
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fördernd, nicht bewertend.
Vertrauen entsteht durch Feedback
Im EPA-Kontext entscheiden Lehrende regelmäßig:
Kann ich dieser Person diese Aufgabe anvertrauen?
Solche Entscheidungen entwickeln sich über Zeit – auf Basis klarer, wiederholter Rückmeldungen. Wenn Lernende verstehen, warum sie ein Feedback erhalten, wachsen sie daran – fachlich und persönlich.
Feedback ist keine Einbahnstraße
Auch Lehrende profitieren von Rückmeldung. Fragen wie
„War das für Sie hilfreich?“
zeigen: Lernen ist ein gemeinsamer Prozess.
Diese Haltung stärkt die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden – und schafft ein Umfeld, in dem sich beide Seiten weiterentwickeln können.
Fazit
Selbst kurze, alltägliche Feedbackmomente können Großes bewirken. Sie fördern Vertrauen, Motivation und Entwicklung – und sind damit unverzichtbar für ein erfolgreiches EPA-basiertes Training.
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18. September 2025